Kräuter werden seit jeher zur Behandlung, ob innerlich oder äußerlich, von unterschiedlichen Erkrankungen genutzt. Das Wissen um ihre Heilwirkung und ausführliche Beschreibungen zur Verwendung beruhen bei den meisten Heilkräutern auf Jahrhunderte langer Erfahrung und entsprechender Überlieferung von Generation zu Generation. In den vergangenen Jahrzehnten sind außerdem zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen hinzugekommen, die allerdings hauptsächlich aus dem Humanbereich stammen.
Im Veterinärbereich beruht das Wissen um Dosierung und Wirkung der einzelnen Heilpflanzen nach wie vor auf überlieferten Rezepturen oder entspringt alten Kräuterbüchern. Alleine das Wissen um die Heilwirkung einzelner Kräuter beim Menschen reicht in der Veterinärmedizin allerdings nicht aus, um gezielt zu therapieren. Therapieergebnisse und Empfehlungen lassen sich in vielen Fällen nicht direkt vom Menschen aufs Tier übertragen, von den tierartspezifischen Unterschieden einmal ganz zu schweigen.
Jedes Tier, ob Fleischfresser, Pflanzenfresser oder Allesfresser, Resorbiert und Metabolisiert einzelne Heilkräuter anders, nicht zuletzt wegen der spezifischen Verdauungsphysiologie. Auch die mitunter sehr speziellen Unverträglichkeiten bestimmter Pflanzeninhaltsstoffe bei einigen Tierarten können, werden sie nicht berücksichtigt, sogar lebensbedrohliche Folgen haben. Wie in vielen Bereichen gilt auch beim Einsatz von Heilkräutern: Viel hilft nicht immer viel, sondern die Dosis macht das Gift!
Richtig und mit Bedacht eingesetzt, sind Heilkräuter allerdings eine wahre Bereicherung und haben nicht selten echte „Zauberkraft“.