Liebe Tierhalterin, lieber Tierhalter,

es ist Ihnen sicherlich bereits bekannt, dass sich die klassische Homöopathie grundsätzlich
von der Schulmedizin unterscheidet. Im Rahmen der homöopathischen Behandlung wird Ihre
Mitarbeit wesentlich zur Heilung Ihres Tieres beitragen. Deshalb ist es mir ein wichtiges
Anliegen, Sie vorab so umfassend wie möglich über die homöopathische Behandlung zu informieren.

Die klassische Homöopathie

Die klassische Homöopathie ist eine individuelle und ganzheitliche Therapie. Mit den Symptomen,
die Ihr Tier entwickelt, drückt es dabei seinen eigenen Umgang mit der jeweiligen Krankheit aus.
Der klassisch arbeitende Homöopath wird die vielfältigen Symptome erfassen und verstehen wollen,
um sie anschließend zu einem Gesamtbild zusammenfügen zu können, welches auf das passende
homöopathische Mittel für Ihr Tier hinweist. Oftmals bedarf es vieler, kleiner Puzzlestückchen,
bevor sich das Bild allmählich zu einem Ganzen entwickelt.


Die Anamnese

Deshalb ist der erste Schritt der Therapie, die Anamnese, von besonderer Bedeutung. Wir werden
uns gemeinsam ein bis zwei Stunden Zeit nehmen, in der Sie die Symptome ihres Tieres, aber auch
seinen Charakter, sein Verhalten und seine Besonderheiten schildern werden. Sie können aktiv an
der Heilung mitwirken, indem Sie Ihr Tier ganz genau beobachten und alle Einzelheiten festhalten,
auch wenn Ihnen diese völlig unwichtig oder sogar merkwürdig erscheinen. Gerade diese untypischen,
markanten Puzzlestückchen sind für den klassischen Homöopathen besonders richtungweisend.


Die Verschreibung

Anschließend werde ich – insbesondere bei chronischen Fällen – den Anamnesebericht gründlich
auswerten und unterschiedliche Literaturquellen im Hinblick auf die Symptome ihres Tieres
heranziehen. Nach dieser umfassenden Auswertung werde ich Ihnen das passende Mittel für Ihr Tier
nennen und Ihnen genaue schriftliche Anweisungen für die Verabreichung geben. Bitte geben Sie das
Mittel explizit, wie in der Verschreibung notiert! Sehen Sie bitte davon ab, andere Tiere mit
diesem Mittel zu behandeln. Auch in ganz ähnlichen Krankheitsfällen ist die Individualität des
einzelnen Tieres ausschlaggebend für die richtige Mittelwahl, nicht der Wirkstoff für eine
spezielle Krankheit, wie aus der Schulmedizin bekannt!

Bis zum Folgetermin

Mit der Verschreibung des Mittels werde ich mit Ihnen einen Termin für das Folgegespräch
vereinbaren. Dieser kann je nach Bedarf telefonisch oder persönlich erfolgen! Wenn Sie in
der Zeit bis zum Folgetermin unsicher sind oder Fragen auftreten, können Sie mich
selbstverständlich jederzeit kontaktieren.

Vielleicht wundern Sie sich darüber, dass ich Ihrem Tier nur ein Mittel verschrieben habe und
Sie dieses Mittel lediglich einmalige verabreichen sollen. Besonders bei chronischen Krankheiten,
die sich über einen langen Zeitraum entwickelt haben, ist es wichtig, dem sorgfältig und individuell
auf die Charakteristika Ihres Tieres abgestimmten Mittel die nötige Zeit zu geben, um seine Wirkung
zu entfalten. Manchmal kann das einige Wochen in Anspruch nehmen, in der Regel zeigt sich jedoch
eine Besserung des Allgemeinzustandes, bzw. der einzelnen Symptome schon wenige Stunden bis Tage
nach der Mittelgabe.

Möglicherweise werden Sie zunächst nur sehr kleine Fortschritte erkennen, die Sie unter
Umständen nicht sofort mit der Erkrankungen in Zusammenhang bringen. Es ist ebenfalls
möglich, dass sich nach der Mittelgabe neue Symptome zeigen oder auch solche, die Ihr Tier
irgendwann in der Vergangenheit bereits einmal zeigte. Es ist sehr wichtig, dass Sie sich über
alle, auch noch so unscheinbaren Veränderungen, kleine Notizen machen. Ihre Aufzeichnungen
werden mir bei unserem nächsten Gespräch eine unentbehrliche Hilfe für die Beurteilung des
Heilungsvorgangs sein.

Problematik im Heilungsverlauf

Aus der Schulmedizin sind wir eine tägliche Mittelgabe gewohnt, in der klassischen Homöopathie
ist eine tägliche Gabe des verschriebenen Mittels jedoch nicht gewollt und auch nicht nötig.
Im Gegenteil,bei zu häufiger Gabe können sich Komplikationen ergeben, welche die Behandlung
maßgeblich erschweren und den Erfolg der Therapie blockieren können. Bitte wiederholen Sie die
Mittelgabe daher auf gar keinen Fall ohne Rücksprache!

Ebenfalls sollten während der homöopathischen Behandlung keine zusätzlichen Behandlungen mit
Antibiotika oder Cortison – und auch keine naturheilkundlichen Therapieverfahren – durchgeführt
werden. Diese beeinflussen den Heilungsverlauf, ohne dass sich später Rückschlüsse über die
Wirkung des homöopathischen Mittels ziehen lassen. Sollten dennoch Impfungen, Wurmkuren, Zecken
oder Flohmittel während der Therapie nötig sein, rufen Sie mich bitte an.

Um der Wirkung des Mittels nicht entgegenzuwirken, sollten Sie Ihr Tier und das homöopathische
Medikament während der Behandlung von ätherischen Ölen, starken Gerüchen wie Kaffee, Essig oder
Kamillentee fernhalten. Auch auf Minze und Kampfer sollte verzichtet werden, da diese auf fast
alle Homöopathika antidotierend wirken und den Behandlungsverlauf negativ beeinflussen können.
Bewahren Sie homöopathische Mittel dabei stets kühl, lichtgeschützt und entfernt von elektrischen
oder elektromagnetischen Quellen wie Stereoanlage, Kühlschrank, TV, Handy oder Mikrowelle auf.

Es ist mir sehr wichtig, mit Ihnen gemeinsam an der sanften und dauerhaften Heilung Ihres Tieres
zu arbeiten. Ich hoffe, dass ich Ihnen mit diesen Infos wichtige Hintergründe erläutert habe.

Sollten Sie noch Fragen haben, so scheuen Sie nicht mich zu kontaktieren!

Ihre Judith Schomaker